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Warum Ron LaPorte sich für rheumatisches Fieber (RF) und rheumatische Herzerkrankungen (RHD) interessiert:

Ich begann mich vor etwa 10 Jahren für rheumatisches Fieber zu interessieren, als ich gewisse Parallelen zum juvenilen Diabetes entdeckte (LaPorte, Baba. Diabetes Care 1992; 15:128-31). Die beiden Erkrankungen sind im Grunde sehr ähnlich und hatten 1960 auch eine fast gleiche Inzidenz. Der Unterschied zwischen beiden ist, daß rheumatisches Fieber in den USA und den meisten anderen Ländern immer seltener geworden ist, wohingegen die Inzidenz von juvenilem Diabetes weiterhin ansteigt. Das interessante an rheumatischem Fieber ist, daß es eine HLA-assoziierte Erkrankung ist, mit Antikörpern ...., also eine klassische Autoimmunerkrankung; trotzdem denken die meisten, es sei eine infektiöse Erkrankung. Darüberhinaus ist interessant, daß rheumatisches Fieber, im Gegensatz zu den meisten anderen chronischen Erkankungen, in höheren sozialen Schichten seltener vorkommt als in den unteren. Eine weitere interessante Tatsache ist, daß es eine der wenigen Krankheiten ist, bei denen sowohl die genetischen Faktoren (HLA), als auch die umweltbedingten Auslöser bekannt sind (Streptococcen der Gruppe A). Darüberhinaus werden derzeit auch die immunologischen Schritte bekannt, welche über Superantigene letztendlich zur Erkankung führen.

Wenn man ältere Veröffentlichungen aus den Jahren 1940 bis 1960 liest, gewinnt man sehr wertvolle Einblicke, wie man in Zukunft die Verbreitung anderer HLA-assoziierter Erkrkankungen bekämpfen könnte, z.B. juvenilen Diabetes, Morbus Hodgin, multiple Sklerose usw.

Dieser Kurs will versuchen, zu vermitteln wie die Ätiologie von rheumatischem Fieber und rheumatischen Herzerkrankungen mithilfe der Epidemiologie und der molekularen Epidemiologie aufgedeckt wurde. Die Lektion soll auch ein Beispiel geben, wie man epidemiologische Methoden zur Prävention von (Autoimmun-) Erkrankungen einsetzen könnte.

Vor 40 Jahren war RH/RHD weltweit die häfigste zum Tode führende Erkrankung bei Kindern. Heutzutage sehen Ärzte in industrialisierten Ländern so gut wie nie einen Patienten mit einer Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis. Wenn so etwas für rheumatisches Fieber möglich war/ist, warum denn nicht auch f¨r andere (HLA-assoziierte) Krankheiten??

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